Brennstoffzellen: Effizienz-Technologie der Zukunft

Brennstoffzellen: Effizienz-Technologie der Zukunft

Manfred Limbrunner, Director Sales & Marketing Proton Motor Fuel Cells GmbH, im Gespräch mit Dr. Martin Roos von The Business Debate

Die Energiewende im Verkehr braucht mehr als nur batterieelektrische Fahrzeuge. Brennstoffzellensysteme können die Nachteile von E-Autos wie lange Ladezeiten und hohe Kosten ausgleichen. Und die effiziente Technologie mit historischen Wurzeln kann noch mehr.

Feinstaub-Belastung und Smogalarm, Fahrverbote und Mautsysteme: Die Debatte wie sich Emissionen in den Innenstädten reduzieren lassen, reißt nicht ab. Zahlreiche Studien zeigen, dass der Wandel vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität die Belastung durch Feinstaub und andere Schadstoffe deutlich reduzieren könnte. Doch der Schlüssel für die Energiewende im Verkehr hat selber noch ein Energieproblem: Die Batterien der Elektrofahrzeuge haben ein zu hohes Gewicht, geringe Akku-Kapazitäten sorgen für ein Reichweiten-Manko und der Ladevorgang dauert deutlich länger als ein normaler Tankstopp. Eine zukunftsweisende Alternative sind Brennstoffzellen in Kombination mit einem Wasserstoffspeicher: Sie zeichnen sich durch eine höhere spezifische Energiedichte aus, der Tankvorgang dauert nur wenige Minuten und die Kosten pro Kilowattstunde sind deutlich geringer als bei Akkus.

Wasserstoff plus Sauerstoff

Aber wie funktioniert das emissionsfreie Antriebssystem eigentlich? „Brennstoffzellen sind Einheiten, die aus Wasserstoff und in der Luft enthaltenem Sauerstoff in einem chemischen Prozess Elektrizität und Wärme generieren. Als einziges Produkt entsteht Wasser in dampfförmiger und flüssiger Form“, beschreibt Manfred Limbrunner, Director Sales & Marketing Proton Motor Fuel Cells GmbH, die Effizienz-Technologie der Zukunft. Proton Motor hat die bereits 180 Jahre alte Idee der Brennstoffzelle mit einem Schwerpunkt auf dem Nahverkehr, der Logistik und stationären Energieversorgung weiterentwickelt : Die ehemalige Tochterfirma von Magnet Motor hat sich bei ihren leistungsstarken Brennstoffzellen-Stacks, das sind viele in Reihe geschaltete Zellen, auf die sogenannten Niedertemperatur PEM Brennstoffzellen spezialisiert, „die einzigen Brennstoffzellen, die dynamisch betrieben werden können und komplett emissionsfrei sind“, so Limbrunner.

Dabei können Brennstoffzellensysteme – ob allein oder in Kombination mit einem Akku als Brennstoffzellenhybrid – nicht nur als effiziente und saubere Antriebstechnik für Fahrzeuge aller Art zu Land, zu Wasser und in der Luft eingesetzt werden: Die Brennstoffzellen kommen auch in kritischen Infrastrukturen zum Einsatz, zum Beispiel in der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) in Krankenhäusern, modernen Eisenbahn-Stellwerken und Rechenzentren. „Auch zur dezentralen Stromversorgung werden die Brennstoffzellen von Proton bereits eingesetzt“, berichtet der Sales & Marketing-Direktor.

Run auf Brennstoffzellentechnologie

Die Diskussion um die Speicherung regenerativer Energie treibt den Markt für Brennstoffzellen an, ist Manfred Limbrunner überzeugt: „Die einzige Möglichkeit, regenerative Energie dauerhaft zu speichern, ist Wasserstoff“, sagt er und erwartet entsprechend bereits in den nächsten „ein bis fünf Jahren“ ein starkes Wachstum bei Brennstoffzellensystemen. Auch ein starkes Interesse aus China an Brennstoffzellen sorge für einen deutlichen Schub. Allerdings warnt Limbrunner davor, dass „die Technologie nach China abwandert, die Supply Chain ebenfalls und dadurch Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet sind.“ Dem will man bei Proton Motor mit einer Industrialisierung der Produktion von Brennstoffzellensystemen begegnen, um die steigende Marktnachfrage in Deutschland bedienen zu können.

Manfred Limbrunner, Director Sales & Marketing Proton Motor Fuel Cells GmbH, im Gespräch mit Dr. Martin Roos von The Business Debate

Quelle: The Business Debate

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